Was macht eine erfolgreiche Baufinanzierung aus?

Möchten Sie eine Immobilie bauen oder kaufen, müssen Sie sich Gedanken über eine ausreichende Finanzierung machen. Eine Möglichkeit ist die Planung mit einer soliden Baufinanzierung.

Was versteht man unter einer Baufinanzierung?

Baufinanzierung bedeutet, dass Ihnen verschiedene Finanzierungsformen zur Verfügung stehen, um den für ein geplantes Bauvorhaben notwendigen Kapitalbedarf abzudecken. Neben der Verwendung von eigenen Mitteln kommt für die Finanzierung auch die Inanspruchnahme fremder Mittel in Betracht.

Bei einer Finanzierung mit fremden Mitteln müssen Sie die Konditionen des Kreditgebers im Blick haben. Hier kommt es insbesondere auf die richtige Verzinsung an.

Wie funktioniert eine erfolgreiche Baufinanzierung?

Als private Person werden Sie in der Regel nicht über den Eigenkapitalstock verfügen, der für die komplette Finanzierung eines Bauvorhabens notwendig ist. Die Aufwendungen, die von der Vorbereitung bis zum letzten Spatenstich notwendig sind, liegen nicht selten in einem sechsstelligen Bereich. Deshalb sollten Sie unterstützend von einer soliden Baufinanzierung profitieren. Wie hoch die Summe ist, die Sie aus eigenen Mitteln aufbringen, um den Bau zu finanzieren, ist von dem Ablauf einer soliden Baufinanzierung unabhängig. Dieser vollzieht sich in den folgenden vier Schritten:

Zusammenstellung der gesamten Kosten

Im ersten Schritt verschaffen Sie sich einen detaillierten Überblick über die Kosten, die Sie für das gesamte Bauvorhaben aufwenden müssen. Benötigen Sie hierfür professionelle Unterstützung, wenden Sie sich an das Architektenbüro, das Sie mit der Bauplanung beauftragt haben. Gemeinsam stellen Sie alle Kosten in einer Liste zusammen, die für den Bau der Immobilie anfallen.

Achten Sie bei der Zusammenstellung der Kosten auch darauf, dass Sie die Kosten berücksichtigen, die nicht zu den klassischen Baukosten gehören. Zu nennen sind hier insbesondere die Kosten, die der Notar Ihnen für die Eintragung ins Grundbuch in Rechnung stellt und die Grunderwerbsteuer.

Die Grunderwerbsteuer wird für das Grundstück fällig, auf dem Sie die Immobilie errichten möchten. Für die Erhebung und Verwaltung der Grunderwerbsteuer sind die einzelnen Bundesländer verantwortlich. Dies bedeutet, dass Sie in Hamburg eine andere Grunderwerbsteuer zahlen als in Thüringen, Bayern oder Nordrhein-Westfalen. Zudem dürfen sie die Grunderwerbsteuer nicht mit der vierteljährlich fälligen Grundsteuer verwechseln. Die Grunderwerbsteuer wird nur beim Erwerb eines Grundstücks fällig.

Kreditverhandlungen mit der Bank

Mit Ihrer Kostenübersicht wenden Sie sich an eine Bank, um das Darlehen aufzunehmen. Bei der Vereinbarung der Konditionen sollten Sie besonders die Zinsen im Blick haben. Oft profitieren Sie von einer Zinsbindung, die zumeist für einen längeren Zeitraum festgelegt wird. Streichen Sie sich das Datum, das für das Ende der Zinsbindung vorgesehen ist, rot im Kalender an. Denn nach diesem Tag können sich die Zinsen wieder ändern.

Auszahlung des Darlehens

Die Auszahlung des Darlehens ist der nächste Schritt. Abhängig von den Konditionen, die Sie in dem Kreditvertrag vereinbart haben, erhalten Sie die komplette Summe in einem Betrag oder in mehreren Raten ausbezahlt. Sie sollten beachten, dass das Geld zweckgebunden ist. Sie dürfen das Geld also z. B. nicht für die Finanzierung eines Autos oder einer anderen Investition ausgeben.

Tilgung des Darlehens

Für die Tilgung des Darlehens haben Sie in der Regel mehrere Jahre Zeit. Hierbei bleibt Ihnen unbenommen, das Darlehen schon vor Ablauf der vereinbarten Kreditlaufzeit abzulösen. Hierbei sollten Sie bedenken, dass die Bank berechtigt ist, eine Vorfälligkeitsentschädigung zu verlangen.

Baufinanzierung – mit oder ohne Eigenkapital?

Theoretisch hätten Sie die Möglichkeit, Ihr Bauvorhaben komplett aus fremden Mitteln zu finanzieren. Dieser Idee stehen aber zwei Argumente entgegen. Zum einen müssen Sie bei der Rückzahlung damit rechnen, dass die monatlichen Raten über Ihr Budget hinaus gehen oder Sie sich mehr als gewollt einschränken müssen. Zum anderen werden Sie kaum ein Kreditinstitut finden, welches Ihnen ein Darlehen für die komplette Bausparsumme zur Verfügung stellt. Häufig geht die Summe, die in einem Kreditvertrag vereinbart wird, nicht über den Betrag von 400.000 Euro hinaus. Die restliche Summe finanziert der Kreditnehmer aus eigenen Mitteln. Deshalb sollten Sie Ihre Baufinanzierung auf ein solides Fundament stellen, das aus einer Eigenkapitalbeteiligung von mindestens 20 % besteht. Je höher der Anteil der eigenen Mittel ist, desto geringer fallen die monatlichen Belastungen für die Rückzahlung aus.

Zusammenfassung

Baufinanzierung bedeutet, dass Sie den Kauf oder den Bau einer Immobilie aus eigenen und fremden Mitteln finanzieren.

Eine erfolgreiche Baufinanzierung vollzieht sich in vier Schritten. Bei der Vereinbarung der Konditionen sollten Sie auf die Höhe der Zinsen achten und berücksichtigen, dass sich diese nach einer längerfristigen Zinsbindung wieder ändern können.

Sollten Sie bei Ihrer Baufinanzierung viel oder wenig Eigenkapital aufwenden? Die Beantwortung dieser Frage hat entscheidende Bedeutung für die weitere Finanzierung.

Je mehr eigene Mittel Sie in die Finanzierung einbringen, desto geringerer ist der Teil der Baufinanzierung, die Sie über fremde Mittel finanzieren müssen.

Entschließen Sie sich dazu, überhaupt kein Eigenkapital einzubringen, müssen Sie mit entsprechen hohen finanziellen Belastungen bei der Rückzahlung des Darlehens rechnen. Außerdem werden Sie kaum eine Bank finden, die die gesamte Finanzierung Ihres Bauvorhabens allein trägt. Ein guter Mix aus eigenen Mitteln (20 %) und fremde Mitteln (80 %) ist daher die beste Grundlage für eine solide Baufinanzierung.